Neue Energielösung für die Hohenzollernstraße

(vom 26.03.2018)

Sigmaringen - Die Stadtwerke und der Landkreis Sigmaringen starten mit der Energieagentur Sigmaringen ein energetisches Quartierskonzept im Bereich „Hohenzollernstraße“ in Sigmaringen. In einem ersten Schritt wird dabei der energetische Zustand der Gebäude erfasst, energetische Einsparpotenziale ermittelt und in einem weiteren Schritt die Möglichkeiten einer lokalen Wärmeversorgung untersucht. Landrätin Stefanie Bürkle freut sich, dass es gelungen ist, hier gemeinsam mit den Stadtwerken Sigmaringen dieses wegweisende Projekt zu initiieren und damit einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Den Stadtwerken Sigmaringen ist es weiter ein großes Anliegen, die Luftqualität in der Stadt zu verbessern und Immobilienbesitzer beim Thema „zukünftige Wärmeversorgung“ zu unterstützen.

Das Quartier „Hohenzollernstraße“ umfasst das Gebiet vom Landratsamt bis zum Krankenhaus und die Gebäude links der Hohenzollernstraße. „Wir haben dieses Gebiet aus gutem Grund ausgewählt. Vor allem wegen der vielen öffentlichen Liegenschaften von Landkreis und Stadt und dem älteren Gebäudebestand, deren Energiestandard hohe Verbesserungspotenziale aufweist. Im Rahmen unserer Klimaschutzaktivitäten wollen wir die Chance nutzen, für die Immobilienbesitzer auch alternative Energieversorgungsmöglichkeiten zu überprüfen“, so der Werkleiter der Stadtwerke Sigmaringen, Bernt Aßfalg.

Quartier Sigmaringen

Im April werden Mitarbeiter der Energieagentur Sigmaringen mit der Erhebung des Gebäudebestandes beginnen. Wer möchte, kann der Energieagentur Informationen zum Art und zum Alter der Heizanlage und zum jährlichen Energieverbrauch geben. „Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig und die erfassten Daten werden ausschließlich für das Quartierskonzept verwendet“, erläutert Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieagentur. Die betroffenen Immobilienbesitzer profitieren von der Datenerhebung, denn sie können sich bei der Energieagentur Sigmaringen kostenlos beraten lassen. Dazu können Termine direkt bei der Energieagentur vereinbart werden, in welchen in einer ca. einstündigen Beratung gezielt auf die Probleme und Fragen der Ratsuchenden eingegangen werden kann. Mit den ermittelten Energiesparmaßnahmen und einer Heizungsmodernisierung können die laufenden Energiekosten gesenkt und der Wert der Immobilie gesteigert werden. Die für die Erstellung des Konzepts entstehenden Kosten von rund 100.000 Euro werden zu 65% von der KfW-Bank gefördert, den Rest teilen sich die Stadtwerke und der Landkreis zu gleichen Teilen.

Auf der Grundlage des ermittelten Wärmebedarfs der einzelnen Gebäude wird untersucht, ob der Aufbau eines Wärmenetzes wirtschaftlich ist. Dabei könnten die bereits bestehenden großen Wärmeerzeugungsanlagen beim Landratsamt, den Schulen und im Krankenhaus mit einbezogen werden. Durch ein solches Wärmenetz könnte der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeerzeugung nachhaltig gesteigert werden. So könnten beispielsweise aus angeliefertem Grüngut der Entsorgungsanlage Ringgenbach Hackschnitzel für die Biomassekessel aufbereitet werden. Diese erneuerbare Wärme könnte in das Wärmenetz eingespeist werden. Durch den hohen Anteil an erneuerbaren Energien könnte es zu geringeren Preisschwankungen für die Wärmekunden kommen. Durch jeden Anschluss an die Nahwärmeversorgung reduziert sich die Zahl der Einzelfeuerstätten. Damit wird die Luftqualität vor Ort Schritt für Schritt verbessert.

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