Für mehr blühende Vielfalt: Umwandlung von fünf Flächen beginnt

(vom 30.09.2019)

Sigmaringen – Ab Anfang Oktober werden die im Rahmen des Projekts „Natur nah dran“ ausgewählten Flächen in Sigmaringen vorbereitet, die in blühende Blumenwiesen und Wildstaudenflächen umgewandelt werden sollen. Das bedeutet, dass sie zum Teil ausgebaggert oder ausgefräst und mit einem Gemisch aus Kies und Kompost wieder aufgefüllt werden. Dies ist nötig, damit die Wildblumen und Wildstauden dort gedeihen können – sie benötigen einen sehr mageren Boden um wachsen zu können. „Die Flächen sehen für ein paar Wochen natürlich zunächst recht grau aus. Doch keine Bange: in einiger Zeit blüht es hier für Tiere wie Mauerbienen, Stieglitze oder Schachbrettfalter“, erklärt NABU-Projektleiter Martin Klatt. „Es braucht jetzt etwas Geduld, aber in den nächsten ein bis zwei Jahren werden sich die Flächen zu wertvollen und langjährigen Lebensräumen entwickeln.“

Ein weiterer Grund für den teilweisen Bodenaustausch ist, dass so die im Boden schlummernden Samen von weniger erwünschten und sich schnell ausbreitenden Pflanzen wie Melde, Knöterich oder Weißklee entfernt werden. An manchen Standorten kann die Erde auch an Ort und Stelle belassen oder nur umgegraben und dann mit Wildpflanzen bestückt werden. Die mit „Natur nah dran“ durchgeführten Maßnahmen sind individuell auf die Gegebenheiten vor Ort angepasst.

Noch in diesem Herbst werden die Flächen mit den jeweils passenden Arten bepflanzt oder angesät. Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs erhalten dazu auch praktische Hinweise im Rahmen von Workshops mit einem Naturgärtner und dem NABU zur Anlage und Pflege der naturnahen Flächen.

Die in Sigmaringen mit „Natur nah dran“ umgewandelten Flächen sind Verkehrsinseln am Feuerwehrhaus (Abfahrt B313 auf die Laizer Straße), Verkehrsteiler am Kreisel Laizer Straße (Autohaus Bauschatz), die Rasenfläche im Gräsergarten, der Randstreifen entlang der Mühlbergstraße sowie ein Grünstreifen zwischen Konviktstraße und Donau. An diesen Grünflächen werden vorübergehend Schilder aufgestellt, die kurz erklären, warum Bagger- oder Fräsarbeiten stattfinden werden. Später werden diese durch feste Infotafeln ersetzt, die auf die wertvollen Lebensräume für die biologische Vielfalt hinweisen.

Sigmaringen ist eine von 13 Städten und Gemeinden, die sich erfolgreich um eine Teilnahme am landesweiten Projekt „Natur nah dran“ für 2019 beworben hatten. Das Kooperationsprojekt des NABU und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) unterstützt von 2016 bis 2020 jährlich zehn bzw. 13 Kommunen bei der Anlage naturnaher Grünflächen. Jede teilnehmende Kommune erhält eine Zuwendung in Höhe von 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 15.000 Euro.

Weitere Informationen sowie kurze Videos zum Projekt gibt es unter www.Naturnahdran.de.

Naturnahdran.de
Bauarbeiten für mehr blühende Vielfalt: Mit dem vorläufigen Schild informieren der NABU und die Stadt Sigmaringen über den Beginn der Umgestaltung. Copyright: NABU Baden-Württemberg
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