Krähe Krick-Krack - Wohnhaft in Laiz

Durch einen Artikel über Krähe „Krick-Krack“ in der Schwäbische Zeitung wurde der einstige Ziehvater aufmerksam: Eine Krauchenwieser Familie hatte den Jungvogel schwer verletzt aufgefunden und pflegte ihn gesund. Da die Familie einen Hund besaß, gewöhnte sich das Tier gleichermaßen an Mensch und Tier. Nach etwa einem Jahr verschwand der Vogel jedoch spurlos. Erst durch die Berichterstattung in der Tageszeitung entstand der Kontakt zu der Laizer Familie Müller und die Familien stellten fest, dass es sich beim Krauchenwieser Raben um den nun in Laiz beheimateten Vogel handelt.

Wie der zahme Rabenvogel Familie Müller fand

Die Krähe besuchte immer wieder den Kindergarten in Bingen, wo die heutige „Pflegemutter“ Frau Müller arbeitet. Trotz der Vorsichtsmaßnahmen durch die Erzieherinnen spielte die Krähe immer häufiger mit den Kindern im Garten und pickte an die Fensterscheiben, um sich bemerkbar zu machen. Auch Frau Müller verhielt sich gegenüber dem Tier vorsichtig. Nachdem in Bingen, nach Rücksprachen mit Jägern und dem NABU, der Entschluss reifte, das Tier zu töten, konnte sich Frau Müller mit diesem Gedanken nicht anfreunden. So fing sie die Krähe kurzerhand ein und nahm sie mit nach Laiz, wo sie in den nicht bewohnten Anbau des Hauses einzog.

Hier verbringt der Vogel nun meistens die Nacht, tagsüber verlässt er den Anbau. Da die Krähe von Menschen aufgezogen wurde und zusammen mit einem weiteren Großvogel und einem Hund lebte, hat das Tier weder vor Hunden noch vor Menschen Angst und sucht immer wieder den Kontakt. Bisher wurde keine vorsätzliche Verletzung eines Menschen durch Krick-Krack nachgewiesen. Dennoch gilt es zu bedenken, dass es sich bei dem Vogel trotz der Zähmung um ein Wildtier handelt, so dass dies nie vollständig ausgeschlossen werden kann. Ein völlig natürliches Verhalten des Tieres ist es zum Beispiel, in die Löcher eines Fahrradhelmes zu picken. Dies rührt daher, dass der Vogel in der freien Natur beispielsweise in Astlöchern Nahrung findet.

Krick-Krack ist mit zwei Ringen beringt, so dass er gut zu identifizieren ist. Zu einem Zeitpunkt, in dem die Laizer Krähe Krick-Krack in seinem Heim verweilte, wurde mindestens ein weiterer zahmer, unberingter Rabenvogel in Sigmaringen gesichtet. Daher ist davon auszugehen, dass mehrere zahme Rabenvögel in Sigmaringen und Umgebung leben. Im Alter von etwa zwei Jahren werden Krähen geschlechtsreif. Vermutlich wird Krick-Krack sein Revier verlegen, sobald er eine Familie gegründet hat.

Hinweise bei einer Begegnung mit Krick-Krack

Sollte Ihnen der Vogel zu nahekommen, bewahren Sie bitte Ruhe. Nehmen Sie Kinder zu sich und vermeiden Sie hektische Bewegungen oder gar nach dem Vogel zu schlagen. Alle schnellen Bewegungen oder das Wegrennen animiert das Tier zum Spielen.

Bitte füttern Sie den Vogel grundsätzlich nicht.